EHWS Montagne Noire

Von der Ebene des Lauragais her tritt die EHWS beim Ort Les Cammazès am südwestlichen Rand der Montagne Noire ins Zentralmassiv (Massif central) ein.

Ihrem Verlauf durch das südlichste Teilgebirge, die Montagne Noire (im weiteren Sinn), habe ich im Herbst 2021 und Frühsommer 2022 nachgespürt. In sieben Tagen habe ich von Revel im Lauragais bis nach St-Géniès-de-Varensal insgesamt 174 km zurückgelegt. Im Gebiet der letzten Etapppe berührt die Montagne Noire den zu den Grands Causses gehörenden Causse du Larzac, in den die EHWS übergeht.

Etappierung

Unten siehst du, wie ich die Strecke in Etappen unterteilt habe.

Etappe 1 (7. September 2021) Revel - Lampy Neuf
27,1 km / 7h25'
Etappe 2 (8. September 2021) Lampy Neuf - Col du Font Bruno
19,4 km / 5h50'
Etappe 3 (30. Mai 2022) Col du Font Bruno - Pradelles-Cabardès 28,6 km / 7h50'
Etappe 4 (31. Mai 2022) Pradelles-Cabardès - Labastide-Rouairoux 29,2 km / 8h30'
Etappe 5 (1. Juni 2022) Labastide-Rouairoux - Lac de Vézoles 25 km / 6h
Etappe 6 (2. Juni 2022) Lac de Vézoles - Col de Ginestet 29 km / 7h20'
Etappe 7 (3. Juni 2022) Col de Ginestet - St-Géniès-de-Varensal 15,6 km / 4h35'

Voriger Projektabschnitt noch ausstehend

Projektabschnitt:

Nächste Teilstrecke:


Tagesberichte

Wie es mir beim Wandern ergangen ist, kannst du in meinem Blog nachlesen. Unten gehts direkt zu den entsprechenden Tagesberichten.

 


Endlos windet sich der Vormittagskanal

EHWS Massif central, Etappe 1: Revel - Lampy

An der Rigole de la Montagne Noire.
An der Rigole de la Montagne Noire.

Drei auf zwei verschiedenen Höhenstufen eines Bergrückens angesiedelte Stauseen – dies die Stationen der ersten Etappe in der Montagne Noire. Die beiden Stufen sind von der Lauragais-Ebene aus in weniger als drei Stunden erstiegen. Länger dauert es, bis auch der unmerklich höher gelegene dritte See erreicht ist: Auf nahezu flachem Weg geht man neben einem in endlosen Windungen durch den Wald glucksenden Kanälchen her. Es ist sozusagen ein «Vormittagskanälchen» – ist es doch dazu da, drunten in der Ebene den grossen Mittagskanal – auch als «Canal du Midi» bekannt – zu speisen.

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Nichts sehen und nicht gesehen werden

EHWS Massif central, Etappe 2: Lampy Neuf - Col de Font Bruno

Montagne Noire, in der Nähe von Font Bruno.
Montagne Noire, in der Nähe von Font Bruno.

Die Wanderung zum Pass von Font Bruno bot sportlichen Genuss ohne Leiden, war für das Auge aber langweilig. Denn ausser einem Mittelstück über sporadisch besonntes Weideland fand sie unter einer grauen Wolkendecke statt und führte ausschliesslich durch Wald. Der bot zwar Schutz vor den kräftigen Windstössen, verhinderte gleichzeitig aber jegliche Sicht. Den Freischärlern der Résistance, an die an der Passstrasse ein Ehrenmal erinnert, dürfte freilich ebendies gerade recht gewesen sein.

 

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Wo Wasserscheide, da Windkraft. So Wind will.

EHWS Massif central, Etappe 3: Col de Font Bruno - Pradelles-Cabardès

Bei Lacombe, Blick zum Pic de Noire.
Bei Lacombe, Blick zum Pic de Noire.

Zwischen Fontbruno und Pic de Nore gibt es etliche Wanderwege, doch keiner folgt der Wasserscheide. So suchte ich mir selber einen. Allzu schwer war es nicht: Denn auf den Höhen, die sich zwischen den Tälern von Arnette und Orbiel dahinziehen, reiht sich Windpark an Windpark. Die Turbinen überragten die Baumwipfel und waren weithin sichtbar. Der Wind freilich scherte sich heute nicht um sie. Er blies wohl anderswo – zum Beispiel in den Pyrenäen, die verschleiert am fernen Horizont standen.

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Wegweiser für einen ganzen Tag

EHWS Massif central, Etappe 4: Pradelles-Cabarès - Labastide-Rouairoux

Beim Aufstieg zum Pic de Noire.
Beim Aufstieg zum Pic de Noire.

Über den Höhepunkt des heutigen Tages gab es keinerlei Zweifel: Schon am Morgen ragte er vor mir auf, und mit der rot-weiss gestreiften Antennennadel, die er in den Himmel streckte, blieb er bis zum Abend ein immer wieder sichtbares Orientierungszeichen: Der Pic de Nore, höchste Erhebung der Montagne Noire. Unbestritten war auch der Weg: Auf dem GR36 gings auf den Pic, dahinter fand der GR7 mich wieder. Mit ihm verliess ich die Wasserscheide erst gegen Ende, um ins Tal des Thoré abzusteigen.

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Geduld bringt Ginster

EHWS Massif central, Etappe 5

Beim Wassrfall Saut de Vézoles.
Beim Wassrfall Saut de Vézoles.

Diese Etappe bewahrt seine Highlights für den Schluss auf. Stundenlang ist man von Wald verschluckt. Endlos lange, meist flache Geraden fordern Geduld. Umso überraschter tritt man nachmittags auf ein sanft eingemuldetes Plateau mit Heide und Ginster hinaus. Der Atem stockt, wenn man plötzlich über eine spektakuläre Felswand mit Wasserfall hinunterblickt. Und wenn hinter einer Rippe das idyllisch dahingebettete Seelein auftaucht, um das herum der Ginster kräftig gelb in der Abendsonne leuchtet, fühlt man sich belohnt.

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Ein gelber Faden von Start bis Ziel

EHWS Massif central, Etappe 6: Lac de Vézoles - Col de Ginestet

Sommet de l'Espinouse, Blick nach Norden.
Sommet de l'Espinouse, Blick nach Norden.

Am See von Vézoles vollführten Nebelschwaden und das sich darin brechende Morgenlicht ein mystisches Spiel. An den bewaldeten Kämmen und grauen Felshängen von Fontfroide verdichtete sich der Nebel und trübte die Stimmung ein. Friedlich schlummerte das offene Heideplateau von Espinouse unter der Nachmittagssonne. Landschaft und Stimmungen änderten sich, doch Ginster spross und blühte überall – ein gelber Faden, der alles mit allem verband. Bis hin zum Zielort, der ihn, den Botaniker «Genista» nennen, sogar im Namen trug: der Col de Ginestet.

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Nicht wirklich angenehm

EHWS Massif central, Etappe 7: Col de Ginestet - Saint-Geniès-de-Varensal

Dem Col du Coustel entgegen.
Dem Col du Coustel entgegen.

Bis zum Col de Coustel wanderte es sich recht gemütlich, danach übernahm die Energieindustrie das Diktat. Ein Windpark war am Entstehen, der Wanderweg kilometerlang zu einer Baustellenstrasse mutiert. Hin- und herfahrende Lastwagen sorgten für Lärm und Staub. Ob ich das angenehm finde, fragte ein Radfahrer rhetorisch. Zwei Frauen, die mir später mit Eseln entgegenkamen, beantworteten meine entsprechende Vorwarnung mit Schulterzucken. Auch den gelenk- und muskelschindenden Steilabstieg am Schluss möchte man sich eigentlich nicht antun.

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