Entlang der Hauptwasserscheide durch die Südmeseta / La Mancha

Zwischen den Gebirgssystemen der Betischen Kordilleren im Süden und dem Iberischen Gebirge (Sistema Ibérico) im Norden breitet sich die kastilische Hochebene (auch Meseta genannt) aus. Die Europäsiche Hauptwasserscheide durchquert diese in ihrem südlichen Teil, dem dank Cervantes' Romanfigur des Don Quijote bekannten Gebiet La Mancha. Sie trennt hier die Einzugsgebiete der zum Atlantik entwässernden Flüsse Guadiana und Tajo einerseits von jenem des Júcar andererseits, der zum Mittelmeer strömt.

Von der zu den Prebetischen Kordilleren gehörenden Sierra de Alcaraz kommend, tritt die EHWS beim Städtchen Alcaraz in die Mancha ein, zieht sich von einigen kleineren Ausschweifungen abgesehen in nördlicher Richtung durch die Ebene, streift zuletzt die Hügellandschaft Alcarria und stösst nordwestlich von Cuenca an den Südfuss der Serranía de Cuenca, die zum Sistema Ibérico zählt.

 

Die Wanderung folgt der Linie der Wasserscheide zunächst in grosser Nähe; in der zweiten Hälfte weicht sie aus übernachtungstechnischen Gründen jedoch vorübergehend etwas nach Westen, das heisst auf die Atlantik-Seite aus. Der gesamte Abschnitt liegt in der Autonomen Region Castilla-La Mancha und durchzieht Teile der Provinzen Albacete und Cuenca.

Ich habe den Abschnitt in zwei Staffeln im Oktober 2023 und im März 2024 erwandert und dabei in 13 Tagesetappen rund 353 Kilometer zurückgelegt. Auf vier Etappen wurde ich von einem Freund (Binu) begleitet.

 


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Tagesberichte

Wie es mir beim Wandern ergangen ist, kannst du in meinem Blog nachlesen. Unten gehts direkt zu den entsprechenden Tagesberichten.


Ein Ritter scheut keine Strapazen

EHWS La Mancha, Etappe 1: Alcaraz - El Bonillo

Brunnen bei Hoya de los Peones.
Brunnen bei Hoya de los Peones.

Mein erster Tag in der Heimat des Don Quijote begann in der Dämmerung bei Nebel und Sprühregen und endete ebenso. Hauptereignis war aber ein ausserplanmässiger vierstündiger Strassenmarsch, der nötig wurde, weil ich am Wanderziel kein Transportmittel auftreiben konnte, das mich zu meiner Unterkunft gebracht hätte. Bei Ankunft konnte ich vor Erschöpfung nicht einmal mehr essen. Dabei hätte ich gewarnt sein müssen, preist sich doch die Region – in Anspielung auf ihren berühmtesten Ritter – auch schon mal als «Ort für Abenteuer» an.

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Brachland im Zwielicht

EHWS La Mancha, Etappe 2: El Bonillo - Munera

Irgendwo auf dem Weg nach Munera.
Irgendwo auf dem Weg nach Munera.

Die Wasserscheide war immer nah oder sogar unter meinen Füssen – aber weder war von ihr etwas zu sehen, noch gab es etwas zu scheiden. Wasser blieb, sofern es welches gab, in ein paar Pfützen liegen, oder es verlor sich in den weiten Ebenen wie der Blick über die kargen, von Steinen übersäten Äcker. Über diesen verharrte das kühle Wetter in windiger Schwebe; durch eine kompakte graue Wolkendecke brach sich dann und wann ein Sonnenstrahl Bahn und liess für einen kurzen Moment ein Stück Brachland oder eine Windturbine aufleuchten.

 

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Luftige Weiten, verlassenes Land

EHWS La Mancha, Etappe 3: Munera - Minaya

Auf dem Weg nach Moharras.
Auf dem Weg nach Moharras.

Auf dem langen flachen Weg nach Minaya gab es nur Land und Himmel. Immer mal wieder Windturbinen, aber keine belebten Dörfer oder Höfe, keine Gaststätten, kaum einmal Tiere (ausser gelegentlichem Hundegebell). Bauten standen leer, waren verlassen oder nur zeitweise bewohnt. Manche waren verfallen, einmal passierte ich ein ganzes Ruinendorf. Die Äcker wurden bewirtschaftet, aber wohl von Leuten, die anderswo lebten. Ich war weitgehend mit mir allein. Sogar die Autos auf der Landstrasse, der ich zwei Stunden lang folgte, waren an den Fingern einer Hand abzuzählen.

 

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Nicht Jakob, nicht Quijote - nur eine Klause auf einem Hügel

EHWS La Mancha, Etappe 4: Minaya - Moragona

Ermita de la Virgen de la Cabeza. Blick über die Mancha nach Norden.
Ermita de la Virgen de la Cabeza. Blick über die Mancha nach Norden.

Ganz falsch sei ich hier, sprach mich ein Bauer aufgeregt an, ich sei ja gar nicht auf dem Jakobsweg! Auf dem wolle ich auch gar nicht gehen, antwortete ich, und nannte ihm mein Tagesziel. Aber das sei doch ganz nah, dahin gebe es einen direkteren Weg! Die Wasserscheide zu erklären, schien mir zu schwierig. Also nannte ich eine Klause, die gemäss meinen Angaben auf der EHWS stehen musste, als Grund für meinen Umweg. Sofort hellte sich die Miene des Bauern auf: Alles klar, das schien mein Vorhaben für ihn zu legitimieren.

 

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Die Drohkulissen verwehten vor der Festungsstadt

EHWS La Mancha, Etappe 5: Moragona - Alarcón

Alarcón.
Alarcón.

Es rauschten der Wind und die in langen Reihen aufgestellten Windturbinen, schwere Wolken lagen über dem Land und verdüsterten es, Schwaden von Sprühregen peitschten das Gesicht. Doch der Donner beschränkte sich auf fernes Grollen, die Regenmenge blieb begrenzt, und der Wind verjagte letztlich die schwarzen Wolken nach anderswo. Sodass mir am Ende des Weges die mittelalterlichen Mauern und Türme von Alarcón im goldenen Licht der Abendsonne entgegenleuchteten – wie es sich für Fotosujets gehörte.

 

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Beruhigende Rauchzeichen über den Äckern

EHWS La Mancha, Etappe 6: Alarcón - Honrubia

Torre de Cañavate über dem Júcar.
Torre de Cañavate über dem Júcar.

Der Tag begann spektakulär mit den schluchtartigen, von Festungstürmen bewachten Flussschlaufen des Júcar. So Aufregendes bot die Landschaft danach nicht mehr. Unter einer monochromen, lichtdurchlässigen Wolkendecke ging ich über das flache Plateau. Meine Unruhe angesichts unmarkierter Wege erwies sich je länger je mehr als unbegündet. Die Windräder standen still; von den Äckern aufsteigende Rauchsäulen zeugten vom Vertrauen der Bauern, ihre Erntereste heute gefahrlos verbrennen zu können.

 

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Im Augenwinkel des Sturms

EHWS La Mancha, Etappe 7: Honrubia - La Almarcha

Bei Torrubio del Castillo, Felder bei El Ranal.
Bei Torrubio del Castillo, Felder bei El Ranal.

Noch war das von den Britischen Inseln heranbrausende Sturmtief «Ciarán» nicht da, aber es kündigte sich an und würde mir fraglos eine Pause aufnötigen. Meine somit vorerst letzte Etappe führte mich durch ausgedehnte Felder, über die mir von ferne ein Osborne-Stier erst entgegen-, dann hinterherlugte. Derweil gewann der Wind zusehends an Kraft, zerzauste die Wolken und erzeugte ein Wechselspiel von Licht, düsteren Schatten und changierenden Erdfarben. Wanderer liess er rasch ermüden.

 

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La Sima (Castillo de Garcimuñoz) - Villar de Cañas

EHWS La Mancha, Etappe 8

Blick vom Rücken des Mojón Alto über die Mancha.
Blick vom Rücken des Mojón Alto über die Mancha.
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Villar de Cañas - Villas Viejas

EHWS La Mancha, Etappe 9

Castillo de Fuentes
Castillo de Fuentes
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Villas-Viejas - Carrascosa del Campo

EHWS La Mancha, Etappe 10

Überleitungskanal  Tajo - Segura
Überleitungskanal Tajo - Segura
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Carrascosa del Campo - Caracenilla

EHWS La Mancha, Etappe 11

Auf dem Plateau von Valparaiso.
Auf dem Plateau von Valparaiso.
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Caracenilla - Casita de Cabrejas (Jábaga)

EHWS La Mancha, Etappe 12

Im Tal von Valdecolmenas.
Im Tal von Valdecolmenas.
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Casita de Cabrejas (Jábaga) - Chillarón de Cuenca

EHWS La Mancha, Etappe 13

Auf dem Weg nach Fuentesclara
Auf dem Weg nach Fuentesclara
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