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Jura superkompakt

EHWS Jura, Etappe 7: Mont Soleil (Funiculaire) - Mont-Soleil (L'Assesseur)

Auf dem Mont-Soleil.
Auf dem Mont-Soleil.

Sie braucht kaum mehr als eine Stunde – aber diese Kürzestwanderung auf dem Mont-Soleil enthält nahezu alles, was charakteristisch ist für den Jura: fichtenbestandene Blumenwiesen, Pferde, Trockensteinmauern, Dolinen, Kalkfelsenbänder – und Stille. Wir unternahmen sie als Feierabendwanderung, weil wir auf dem Berg übernachten wollten.

Unmarkiert durch die Waldschneise

Gaststätten, in denen man sowohl schlafen als auch gut essen kann, sind auf den Jurahöhen nicht sehr zahlreich, die Tendenz ist zudem eher abnehmend. Nur ungern lassen wir uns deshalb eine entgehen, die am Weg liegt. Die Herberge «Mont-Soleil – Chez l’Assesseur» ist eine solche – sie liegt sogar nur wenige Meter neben der EHWS. Vor zwei Wochen war sie ausgebucht gewesen, wir waren deshalb nach Hause gereist. Heute klappte es besser, wir konnten ein Zimmer reservieren; also reisten wir wieder an – von Bern aus ist man mit Bahn und Seilbahn in nur eineinhalb Stunden auf dem Mont Soleil. Es war ein Freitagabend, den kurzen Anmarsch nahmen wir als Prolog zu einer Wochenendwanderung unter die Füsse. Auf direktem Weg von der Seilbahnstation aus könnte man unser Ziel sogar in nur 45 Minuten erreichen – so jedenfalls steht es auf dem Wegweiser.


Mont Soleil (Funi) - Mont-Soleil (L'Assesseur)
Etappe EHWS Jura, Nr. 7
  (Fernwanderprojekt EHWS)
Länge / Zeit 3,5 km / 1h
Auf- / Abwärts 106 m / 81 m
Höchster Punkt 1'248 m (Mont-Soleil, Kamm)
Tiefster Punkt 1'173 m (Mont-Soleil, Funi)
Fernwanderwege ---
Durchgeführt Freitag, 25. Mai 2018
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Wir nahmen jedoch eine etwas längere Route, die über den Berg führte und näher an der EHWS verlief. Auf demselben Weg, auf dem wir vor zwei Wochen heruntergekommen waren – aus dem gelben Löwenzahn waren inzwischen zum Teil weisse Pusteblumen geworden – , stiegen wir dem Bergkamm und seinen Windturbinen wieder entgegen. Oberhalb des aufgegebenen Sporthotels liessen wir das Solarkraftwerk dann aber rechts liegen und folgten einem Strässchen schräg auf einen Sattel hinauf, den es (bei Punkt 1248 auf der Karte) überquert, um sich auf der andern Seite geradeaus hangabwärts in Richtung Combe à la Biche zu neigen. Nur etwa 200 Meter weiter unten verliessen wir es und nahmen einen unmarkierten Pfad quer durch die eingezäunte Wiese.

Ob dies zu jeder Zeit möglich ist, weiss ich nicht; heute jedenfalls trafen wir die Weide unbestossen an und konnten sie gefahrlos begehen. Bald verengte sie sich zu einer länglichen Waldschneise, die der Richtung des Kamms folgte. Durch sie trotteten wir nun sanft abwärts, der Abendsonne entgegen. Zu hören war nichts ausser Vogelstimmen, aus der Wiese ragten mächtige alte Ahornbäume auf und verliehen ihr das Flair einer Parklandschaft.

Einleitung des Wochenendes

Am Ende der Schneise mündete der Pfad in einen Feldweg; in einem geschwungenen Bogen führte dieser uns nach rechts zwischen eingezäunt weidenden Pferden hindurch auf den Kammscheitel hinauf. Über diesen verläuft die EHWS, die wir zuvor beim Punkt 1248 zweimal kurz nacheinander überquert hatten. Wir folgten ihr einige Schritte, passierten dabei einen Hof und erreichten wenige Minuten später eine Pferdestallung und daneben auch schon unsere Herberge, die uns mit schön dekorierten Fensterläden willkommen hiess. Sie erwies sich als gut erhaltenes, geschmackvoll her- und eingerichtetes Haus, das inmitten eines offenen Plateaus steht und freien Blick zum nahen Chasseral hinüber bietet. Ein wunderbarer Ort, um Abendstimmung im Jura zu geniessen! Die einfache, aber feine Küche half wesentlich dabei mit. Wir befanden jedenfalls unsern Ausflug als eine ausgeprochen gelungene Art, ein Wochenende einzuleiten.


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