Artikel mit dem Tag "september"



Schweiz · 05. September 2022
Näher als die Werbung verspricht
«So nah wie Sie kommen ihr nur Wenige!» wirbt die Stimme aus dem Lautsprecher der Gondel, während diese an der Eigernordwand vorbeigleitet. Es sind jedoch mehr, als die Bahnbetreiberin zu ahnen scheint: Ich jedenfalls begegnete auf dem Eiger-Trail – dem Wanderweg, der unmittelbar unter der Wand entlangführt – einem durchaus regen Verkehr. Wobei ich selbst hier nicht die Nähe zum Eiger suchte, sondern zur Wasserscheide. Eben der jedoch war es, was mich von ihr fernhiet.
Schweiz · 04. September 2022
Nackenstarre wahrscheinlich
Wer die rund 1600 Höhenmeter vom Lauterbrunnental zum Eigergletscher hinaufsteigt, sollte auf seine Tritte achten – doch die Augen zieht es unwiderstehlich in die Gegenrichtung: zum Mönch hinauf! zur Jungfrau! zum Eiger! Zum Himmel! – Die Steilheit und Höhe der direkt neben dem Trümmelbach aufragenden Kulisse sind ebenso unfassbar wie deren Schönheit. Und am Abend ist Nackenstarre mindestens so wahrscheinlich wie Muskelkater. Beides nimmt man in Kauf.
Spanien · 30. September 2021
Es hallten Böller durch die Sierra
Ab Bérchules wollte ich mich wieder an den GR7 halten. Leicht machte er es mir jedoch nicht: Zuerst liess er sich kaum finden, und dann zwang er mich durch eine kurze, aber grimmige Felspartie hinauf. Danach freilich ging es fast nur noch bergab. Zwei am Hang klebende Dörfer der Gemeinde Alpujarra de la Sierra durchquerte ich im Abwärtsgang, erst zum dritten hiess es wieder aufsteigen. In einem davon war Fiesta: Durch wiederholte Böllerschüsse liess es dies die Welt wissen.
Spanien · 29. September 2021
Vom Himmel her kommend auf der Strasse gelandet
Dass ich dem GR7 nicht auf seiner weiten Schlaufe ins Guadalfeo-Tal hinunter und durch dieses wieder hinauf folgen würde, stand fest. Als Abkürzung bot sich ein Abschnitt eines regionalen Fernwanderwegs an, der «Vom Meer zum Himmel» heisst. Ich beging ihn in umgekehrter Richtung – denn mit «Himmel» war der Mulhacén gemeint, von dem ich ja eigentlich herkam. Aber auch dieser Weg war mir zu lang und mit unnötigen Talabstiegen zu anstrengend. Am Ende war ich froh, gabs eine Strasse.
Spanien · 28. September 2021
Doppeltes Comeback nach der Corona-Pause
Über zwei Jahre waren seit der Mulhacén-Besteigung vergangen und sogar drei seit meiner ersten Ankunft in Trevélez. Nach der pandemiebedingt langen Pause war meine Ungeduld gross, meinen Weg durch die Alpujarra fortzusetzen. So gross, dass ich gleich zwei Mal am gleichen Tag nach Trevélez zurückkehrte: Am frühen Nachmittag mit dem Bus von Granada her und am Abend zu Fuss vom Tal des gleichnamigen Flusses herunter. Diesem stattete ich zwecks Akklimatisation und Aufwärmübung einen Abstecher ab.
Frankreich · 08. September 2021
Nichts sehen und nicht gesehen werden
Die Wanderung zum Pass von Font Bruno bot sportlichen Genuss ohne Leiden, war für das Auge aber langweilig. Denn ausser einem Mittelstück über sporadisch besonntes Weideland fand sie unter einer grauen Wolkendecke statt und führte ausschliesslich durch Wald. Der bot zwar Schutz vor den kräftigen Windstössen, verhinderte gleichzeitig aber jegliche Sicht. Den Freischärlern der Résistance, an die an der Passstrasse ein Ehrenmal erinnert, dürfte freilich ebendies gerade recht gewesen sein.
Frankreich · 07. September 2021
Endlos windet sich der Vormittagskanal
Drei auf zwei verschiedenen Höhenstufen angesiedelte Stauseen – dies die Stationen der ersten Etappe in der Montagne Noire. Die beiden Stufen sind von der Lauragais-Ebene aus in weniger als drei Stunden erstiegen. Länger dauert es danach bis zu dem unmerklich höher gelegenen dritte See: Nahezu flach geht man neben einem in endlosen Windungen durch den Wald glucksenden Kanälchen her. Es ist sozusagen ein «Vormittagskanälchen»: Es gehört zum Versorgungssystem des Canal du Midi.
Schweiz · 22. September 2016
Tanzende Wolken und Nebelschwaden
Dieser Frühherbst brachte noch einmal ein paar schöne Tage, und ich hatte gerade noch eine Lücke in meinem Terminkalender. Also reiste ich noch einmal ins Chablais. Über den Grat des Chaux de Tompey wollte ich an den Fuss der Tour d’Aï gelangen und von dort zur Berneuse oberhalb von Leysin hinunter. Eine kurze, aber mit einer T3-Passage über den Grat durchaus anspruchsvolle Wanderung.
Schweiz · 12. September 2016
Nichts zu trinken und viel Sex
Zur Abwechslung nahm ich mir für heute eine Rundwanderung ohne jede Berührung mit der Hauptwasserscheide vor. Sie hatte ausschliesslich zum Ziel, eine Verbindung zwischen der letzten und der nächstfolgenden Etappe herzustellen. Ich fuhr nach Luan und suchte von oben Zugang zum Tobel der Eau Froide, um von dort über den Col de Tompey nach Luan zurückzukehren.
Schweiz · 08. September 2016
Irgenwann reichts! Aber wann genau?
Erneut reiste ich frühmorgens an den Genfersee und fuhr zum Rochers de Naye hinauf. Die Etappe versprach anstrengend und sehr lang zu werden. Denn östlich des Rochers gibt es keine touristische Infrastruktur und Verkehrsanbindung. Das Militär beansprucht ein grosses Gebiet für sich.

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