Artikel mit dem Tag "vaud"



Transnational · 23. Juli 2021
Auch ohne Feen bezaubernd
Vom Mont des Verrières aus ging es in südlicher Richtung weiter. Auf den sanft gewellten, einsamen und gewässerlosen Hochflächen von Les Fourgs und La Côte-aux-Fées dehnen sich fichtenbestandene Weiden zwischen Waldpartien aus. Zu dieser Jahreszeit und bei diesem Wetter schaffen sie ein Mosaik aus Grüntönen, über das sich genussvoll wandern lässt. Eine Landschaft, die mindestens so bezaubert wie die Feen in den Legenden, die sich um sie ranken.
Schweiz · 09. August 2019
Dachterrasse aus Eis und Karren
Eine zwischen zwei Gipfel gespannte Hängebrücke auf knapp 3000 Metern Höhe, eine Schneewanderung über Gletscher, ein langer, flacher Abstieg über eine abgeschliffene Karrenwüste und ein Eilmarsch zu einem Stausee hinunter: dies in Kürze die Abfolge dieser Etappe. Ich unternahm sie bei herrlichem Sommerwetter und klarer Sicht und hatte das Gefühl, über eine riesige alpine Dachterrasse zu gehen. Den weiten Horizont kränzten unzählige weisse Gipfel.
Schweiz · 08. August 2019
Der Riegel ist geknackt
Wie eine hohe, nahezu senkrechte Barriere türmte sich der Gemskopf mit seinen Felswänden südlich des Col du Pillon auf und schien mir den Zugang zu den Hochalpen zu verriegeln. Noch beim Anreisen war ich hin- und hergerissen: Konnte ich sie überwinden oder sollte ich sie doch besser umgehen? Dreieinhalb Stunden nach dem Aufbruch hatte ich sie bewältigt, und am Ende des Tages stand ich inmitten von Gletschern.
Schweiz · 21. April 2019
Schritt für Schritt zum Alpenfuss
Ein letztes Stück fehlte noch, dann war die Überquerung des Mittellandes vollendet. Bei wolkenverschmiertem Himmel, aber dennoch klarer Sicht nahm ich es an Ostern unter die Füsse – und sah zu, wie mir die Freiburger Voralpen immer näher kamen. An deren Fuss liess ich die EHWS mit einer Art «Ehrenrunde» in höhere Gefilde entschwinden.
Schweiz · 20. April 2019
Und es gab sie doch!
Am Ostersamstag passte es dann endlich: Das Wetter war klar und sonnig - und ich hatte Zeit für eine kurze Wanderung. Und jetzt bekam ich alles zu sehen, was sich bei den vorhergegangenen Etappen hinter Wolken und Nebel versteckt hatte. Vor allem vom Sendeturm auf dem Mont Pèlerin aus liess die ungehinderte Rundsicht keinen Zweifel offen: Es gab sie wirklich, diesen See und all die Berge!
Schweiz · 11. April 2019
Alle Panoramen wie weggeblasen
Auch im Frühling traf ich das Lavaux nicht viel freundlicher an: Ein bisschen mehr Sonne zwar, ein bisschen mehr Wärme, wenn mir der Wind gerade nicht um die Ohren pfiff. Aber von den prächtigen Panoramen war auch diesmal nichts zu sehen. Sie allesamt – der Jura im Westen, die Alpen im Süden, die Voralpen im Osten, in der Tiefe der See – waren von der Bise wie weggeblasen. Dafür konnte ich mich über die ständige Nähe meines Forschungsobjektes freuen.
Schweiz · 22. November 2018
Im und um den Brei herumgestochert
Auch am dritten Tag der Mittelland-Querung lichtete sich der Nebel nicht. Da schritt ich über den als Weltkulturerbe klassifizierten Weinbergterrassen des Lavaux dahin, wusste den Alpenkranz vor und den Genfersee tief unter mir und sah von alledem kaum einen Schimmer. Und weil der Südhang der Wasserscheide weniger zugänglich war als erwartet, machte ich in dem Nebelbrei auch noch unnötige Umwege.
Schweiz · 16. November 2018
Mutmassungen am Jakobsweg
Tags darauf: gleiche Hochnebellage, gleiche Stimmung, aber noch kälter. Eine Kappe über den Ohren und Handschuhe sind gut zu gebrauchen. Weil ich aus dem Gros de Vaud auf die etwas höher gelegenen Plateaus des Jorat gelange, gehe ich nicht mehr unter, sondern in der Nebeldecke drin. Es ist wie ein Vorwärtstasten durch eine mystische Welt. Dabei ist die Stadt gleich nebenan. Dass ich immer mehr schemenhaften Gestalten begegne – zwei- und vierbeinigen - verrät die Nähe von Lausanne.
Schweiz · 15. November 2018
Kiesbaggerei in der Kornkammer
Vom Jurasüdfuss aus startete ich bei herbstlich-trüber Stimmung ins Gros de Vaud, die Kornkammer der Schweiz. Getreide sah ich freilich keins wachsen: Das Ackerland lag brach unter einer dichten Hochnebeldecke dahingebreitet. Aber emsiges Treiben traf ich an: Ich streifte und überquerte Verkehrsachsen, umging hier einen Steinbruch, verirrte mich dort in ein Kiesabbaugebiet und zog mir im Morast gleich zwei Schuhe voll heraus.
Schweiz · 30. August 2017
Ende der Voralpen, Ende des Sommers
Ein letzter Gipfel noch trennte mich von der wuchtigen Fels- und Gletscherwelt der Diablerets. Er hiess La Palette und sah von unten eher harmlos aus. Entsprechend erwartete ich einen kurzen und relativ gemütlichen Abschluss meiner Voralpen-Tour. Die für den Nachmittag angekündigte Ankunft einer Kaltfront beunruhigte mich nicht: Ich sollte vorher am Ziel sein.

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