Artikel mit dem Tag "juli"



Schweiz · 11. Juli 2023
Wo halb Licht, da halb Schatten (und andersrum.)
Es war eine Wanderung der Kontraste: Diesseits der Grossen Scheidegg dominierten schroffe Felsblöcke und Bergwände die Landschaft, jenseits sprudelnde Bäche, duftendes Gras und bunte Blumen. Morgens stiegen wir im kühlenden Schatten des Wetterhorns aufwärts und schauten auf die besonnten Alphänge der anderen Talseite hinüber; nachmittags gingen wir bei vollem Tageslicht und zunehmender Hitze durch das liebliche Reichenbachtal nach Schattenhalb – so hiess die Gemeinde – hinunter.
Schweiz · 10. Juli 2023
Schlupflöcher in der Paradekulisse
Nur eine enge Gletscherschlucht unterbricht die himmelhohe Felsenkulisse über Grindelwald. Eine Lücke, durch die man hinter die Nordwände von Eiger und Mättenberg steigen und die Augen zur vereisten Wasserscheide emporheben kann. Es ist die vorerst letzte Gelegenheit dazu: Denn von hier entschwindet sie erneut in Hochgebirgswelten, die sich Wandererblicken entziehen. Es bleibt nur die Umkehr – und als Fortsetzung eine Tunnelwanderung unter Lawinen- und Bergsturzgelände hindurch.
Transnational · 23. Juli 2021
Auch ohne Feen bezaubernd
Vom Mont des Verrières aus ging es in südlicher Richtung weiter. Auf den sanft gewellten, einsamen und gewässerlosen Hochflächen von Les Fourgs und La Côte-aux-Fées dehnen sich fichtenbestandene Weiden zwischen Waldpartien aus. Zu dieser Jahreszeit und bei diesem Wetter schaffen sie ein Mosaik aus Grüntönen, über das sich genussvoll wandern lässt. Eine Landschaft, die mindestens so bezaubert wie die Feen in den Legenden, die sich um sie ranken.
Transnational · 22. Juli 2021
Reculer pour mieux goûter
Den steilen Aufstieg vom Talgrund von Les Verrières taten wir uns gleich zweimal an. Und dem Ziel näherten wir uns erst nach einem ausschweifenden und aussichtslosen Umweg. Beides völlig unnötig – denn am Morgen lag dieses nur einen Steinwurf und einen einzigen Aufstieg von uns entfernt! Aber hätten wir uns dann den dort lockenden Gaumenfreuden ebenso ungehemmt hingegeben? Fraglich!
Spanien · 20. Juli 2019
Nichts Höheres zwischen Atlas und Alpen
Es war die Sahnehaube meines Sierra Nevada-Ausflugs: Zuerst derselbe Aufstieg wie am Vortag bis zur Hoch-Piste, anschliessend nochmals einige hundert Höhenmeter steil durch Fels und Lockergestein hinauf – dann stand ich oben: auf dem Mulhacén, 3482 Meter über Meer – dem höchsten Punkt nicht nur Iberiens, sondern auch auf der Kontinentalwasserscheide ausserhalb der Alpen. Der Preis dafür bestand danach aus einem gelenkstrapazierenden Talabstieg von über 2000 Metern. Ich bezahlte ihn gerne.
Spanien · 19. Juli 2019
Geschenke muss man annehmen können
Geplant war eine klassische Gipfelbesteigung mit identischem Rückweg. Daraus geworden ist eine deutlich längere und erlebnisreichere Rundwanderung. Ich hatte eine entscheidende Abzweigung verpasst und war drauf und dran, den Veleta aus dem Programm zu streichen. Da erkannte ich eine Möglichkeit, ihn doch noch zu erreichen. Alle Voraussetzungen dazu waren günstig, die Risiken kalkulierbar und Alternativen möglich. Ein Angebot des Augenblicks, das man nicht ausschlagen sollte, fand ich.
Spanien · 18. Juli 2019
Bergluft mit Rosmarin
Zu meinem Sierra Nevada-Abenteuer konnte ich bei besten Bedingungen aufbrechen. Es kündigten sich sommerliche Temperaturen an, die jedoch wie schon gestern durch ein frisches Berglüftchen gemildert wurden. Beim Startaufstieg wurde ich auch noch vom Schatten des Bergkamms an der Ostseite des Tals geschützt, später verlief der Weg fast gemächlich dem Hang entlang. Mit dem Wind wehten mir die ganze Zeit mediterrane Düfte entgegen.
Spanien · 17. Juli 2019
Sich bergaufwärts treiben lassen
Es ist nur ein paar wenige Kilometer von Bubión nach Capileira. Wer die Strasse meiden will, hat die Wahl, das Ziel entweder via Talgrund von unten her oder aber nach einem Stück Hangaufstieg quasi horizontal anzusteuern. Ich entschied mich für die zweite Variante. Die nicht einmal 150 Meter Höhendifferenz waren mir jedoch nicht genug: Es trieb mich förmlich weiter den Berg hinauf, sodass ich Capileira erst über einen beträchtlichen Umweg und von oben her erreichte.
Schweiz · 16. Juli 2017
Anschlag auf Steigmuskulatur und Schuhsohlen
Bei der Besteigung des Mont d'Or handelte es sich um eine klassische Bergwanderung, wie ich sie eigentlich gar nicht mag: rauf und wieder runter. Aber der Gipfel liegt auf der EHWS, und die anschliessende Krete ist unbegehbar: Es gibt also keine andere Wahl als die Umkehr.
Schweiz · 15. Juli 2017
Die Mitte der Welt ist ein Karrenfeld
Den Ausgangspunkt für das zweite Teilstück des alpinen EHWS-Abschnitts bildete der Endpunkt des vorjährigen Teilstücks: die Berneuse oberhalb von Leysin. An den Türmen der Tour d'Aï und der Tour de Mayen vorbei kraxelte ich durch eine unwegsame Karstlandschaft auf den Tour de Famelon. Dann folgte ein nicht enden wollender Talabstieg.

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